wir appellieren an Euch, die aktuelle Tarifeinigung im Öffentlichen Dienst kritisch zu betrachten und in der Mitgliederbefragung (bis 12. Januar 2024) gegen den vorliegenden Vorschlag zu stimmen. Die Entscheidung, die wir jetzt treffen, wird die Basis für die nächsten Tarifverhandlungen und somit die Zukunft unserer Arbeitsbedingungen und Entlohnung sein.
Hier sind unsere zentralen Argumente gegen die aktuelle Tarifeinigung:
- Langfristige Auswirkungen auf das Gehalt: Der vereinbarte Tarifvertrag setzt den Maßstab für die kommenden Verhandlungen. Es ist entscheidend, dass wir heute für angemessene Gehaltsstrukturen kämpfen, die unsere harte Arbeit fair entlohnen und den gestiegenen Lebenshaltungskosten Rechnung tragen.
- Starker Ausdruck der Streikbeteiligung: Die hohe Streikbeteiligung in zahlreichen betroffenen Betrieben zeigt, dass die Beschäftigten unter erheblichem Kostendruck stehen. Aufgrund vergangener Nullrunden und Reallohnverlusten durch Inflation, sind die finanziellen Belastungen der Beschäftigten bereits enorm. Es ist an der Zeit, diesen Missstand zu korrigieren und für gerechte Arbeitsbedingungen einzutreten.
- Unzureichende Entlohnung für Studierende: Die TV-Stud Bewegung hat sich als verlässlicher Partner und treibende Kraft in der Tarifrunde gezeigt. Das Ergebnis für Studierende Beschäftigte mag ein erster Schritt sein, steht aber deutlich hinter unseren Erwartungen zurück. Die ausgehandelten Stundenlöhne liegen unter dem Niveau der tarifierten Entgeltgruppe 1 und deutlich zu nah am Mindestlohn. Wir sehen den Grundsatz „Gleiches Geld für Gleichwertige Arbeit“ verletzt. Es ist unerlässlich, sicherzustellen, dass die Leistungen der Studierenden Beschäftigten angemessen anerkannt und vergütet werden.
Wir rufen dazu auf, mit Eurer Stimme ein starkes Zeichen für fairere Arbeitsbedingungen und gerechte Entlohnung im Öffentlichen Dienst zu setzen. Gemeinsam können wir den Druck für positive Veränderungen erhöhen und die Interessen der Beschäftigten vertreten. Sende auch Du dieses Signal an die Arbeitgeber, dass die ver.di-Mitglieder schlechter werdende Tarifergebnisse nicht hinnehmen werden und unbefristete Streiks ernsthaft in Erwägung ziehen. Unsere Tarifkommission soll für diese und kommende Tarifrunden im „nein“ der Mitgliederbefragung auch die Bestätigung sehen, dass die Mitgliedschaft die Ablehnung eines Tarifergebnisses mittragen wird.
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